Spezielle Krankheitsbilder von A - F

27.06.2023

 Asthma 

Asthma bronchiale ist eine chronische Krankheit. Sie bleibt dauerhaft bestehen. Sie ist nicht heilbar, lässt sich aber gut kontrollieren. Asthma bronchiale beginnt in der Regel schon im Kindesalter und ist die häufigste chronische Erkrankung bei Kindern. Je früher Asthma erkannt und behandelt wird, umso grösser ist die Chance, dass es sich «auswächst». Bei der Hälfte der Kinder klingt Asthma mit dem Ende der Pubertät ab. Jeder fünfte Erwachsene ist beschwerdefrei, bei vier von zehn Betroffenen tritt eine deutliche Verbesserung ein.

Komplikationen

Ein Asthmaanfall kann in den sogenannten Status asthmaticus übergehen. So nennen Mediziner den schwersten, lebensbedrohlichen Asthmaanfall. Er kann über Stunden und Tage andauern. Bei einem Status asthmaticus helfen keine Medikamente mehr. Der Gasaustausch in der Lunge kann versagen, Betroffene bekommen zu wenig Sauerstoff. Die Situation wird lebensbedrohlich.

Sofort einen Notarzt rufen!

Bei schwerer Luftnot und wenn die vom Arzt verordneten Medikamente nicht mehr wirken, unbedingt den Notarzt rufen. Es herrscht akute Lebensgefahr!

Besonderheiten

Allergisches Asthma gehört zu den sogenannten atopischen Krankheiten: Atopie umschreibt die erblich bedingte Veranlagung zu allergischen Reaktionen und umfasst neben allergischem Asthma auch Heuschnupfen, allergische Bindehautentzündung und Neurodermitis. Deshalb leiden viele von Asthma betroffene Menschen an allen Krankheiten dieses atopischen Formenkreises. Die Ärzte sprechen von Etagenwechsel, wenn auf eine Pollenallergie später Asthma folgt, wenn die Krankheit also von den oberen Atemwegen (Nase) zu den unteren Atemwegen (Bronchien) wechselt. Ein «atopischer Marsch» liegt laut Medizinern dann vor, wenn auf Neurodermitis erst Asthma und anschliessend der Heuschnupfen folgt.

Was genau passiert bei Asthma?

Effekt: Die Schleimhaut in den Atemwegen schwillt an, die glatte Muskulatur verkrampft sich, wodurch sich der Durchmesser der unteren Atemwege verkleinert. Dies behindert den Atemluftstrom. Symptome: Pfeifende Atmung (Giemen), Husten, Gefühl von Enge in der Brust. Anfallsartige Atemnot (Asthmaanfall)

Was ist die Ursache von Asthma?Unspezifische Auslöser für Asthma sind:

  • Kalte, trockene Luft.
  • Staub.
  • Gerüche, chemische und physikalische Reizstoffe.
  • Körperliche Anstrengung.
  • Zigarettenrauch (auch Passivrauchen)
  • Luftverschmutzung (Ozon)
  • Stress und psychische Einflüsse.
  • Atemwegsinfektionen (Erkältung, Grippe)

Wie ist der Verlauf von Asthma?

Die Symptomatik des Asthma bronchiale kann von kurz andauernden Beschwerden innerhalb längerer zeitlicher Intervalle bis hin zu einer ständigen Einschränkung der Atmung und schwersten Erstickungsanfällen reichen. Nach symptomfreien Tagen kann plötzlich ( z.B. bei Allergenkontakt) eine deutliche Verschlechterung folgen

Wie fängt Asthma an?

Ein Asthma-Anfall beginnt mit trockenem Husten und einem Engegefühl in der Brust. Dabei ist vor allem das Ausatmen erschwert: Die Patienten haben das Gefühl, sie werden die Luft nicht mehr los und haben nicht genug Raum zum Einatmen.

Was darf man nicht mit Asthma?

Bei Asthma sollte man keine Tätigkeit ausüben, die die Atemwege zusätzlich reizt. Ungeeignet sind Berufe mit hoher Belastung durch Staub, Dampf oder Lösungsmittel sowie thermischer Belastung. Bei schwerer Erkrankung gibt es besondere Hilfen, um die Berufstätigkeit zu fördern oder zu erhalten.

Was sollte man nicht tun bei Asthma?

Asthmatiker, die reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukte verzehren, haben ihre Asthmasymptome meist besser im Griff. Viel Fleisch, Zucker und Salz hingegen verstärken die Beschwerden. Tatsächlich könnte eine hochwertige Ernährung sogar das Risiko senken, dass jemand überhaupt an Asthma erkrankt

Wie behandelt man Asthma?

Medikamentöse Therapie beim Asthma bronchiale
Kortikosteroide sind kortisonhaltige Medikamente, die entzündungshemmend wirken. Genau wie Bronchospasmolytika werden sie in den meisten Fällen inhalativ verabreicht. Sekretolytika sind sekretlösende Mittel, die den zähen Schleim verflüssigen und das Abhusten erleichtern.

Kann man Asthma wieder loswerden?

Asthma lässt sich gut behandeln und kann zur Pubertät wieder verschwinden. Meist bleibt jedoch eine lebenslange Überempfindlichkeit der Atemwege bestehen oder es kommt zur erneuten Erkrankung im Erwachsenenalter. Ersterkrankungen bei Erwachsenen sind seltener, kommen aber vor.

Was ist der Unterschied zwischen Asthma bronchiale und Asthma?

Asthma bronchiale, vereinfachend meist als Asthma bezeichnet, ist eine chronische Lungenerkrankung, bei der die Atemwege chronisch entzündet sind. Gleichzeitig ist die Lunge gegenüber verschiedenen Reizen übermäßig empfindlich – man spricht von bronchialer Hyperreagibilität.

Was kann Asthma verschlimmern?

Zigarettenrauch, Klimaanlagen oder Betablocker gehören zu den Risiken, denen Menschen mit Asthma aus dem Weg gehen sollten. Aber auch ungeschicktes Verhalten des Patienten kann die Atemwegserkrankung verschlimmern. Der häufigste Rat für Asthmakranke lautet: Meiden Sie die Auslöser Ihrer Atembeschwerden.

Habe ich COPD oder Asthma?

Offensichtliche Unterschiede sind:
Bei Asthma tritt Atemnot anfallsartig auf, COPD-Patient:innen haben bei Belastung oder dauerhaft Atemnot. Asthma-Betroffene haben eher trockenen Husten, COPD-Patient:innen meist Auswurf, vor allem morgens.

Bronchiektasen

Bronchiektasen bzw. Bronchiektasie setzt sich aus den Begriffen "Bronchien" und "Ektasie" zusammen. Als Bronchien werden die unteren Atemwege in der Lunge bezeichnet; das hohlkörperartige "Atemleitsystem", bestehend aus immer kleiner werdenden Veräste-lungen. Ektasie bedeutet im medizinischenFachterminus die meist spindel-, sack- oder bläschenförmige Ausweitung eines Hohlorgans oder Gefäßes.Häufig geht die Erkrankung zunächst mit einer Einengung der Bronchien einher, ausgelöst durch eine Entzündung. Wird die Erkrankung chronisch, kann dies zu einer Zerstörung der obersten Zellschicht des Schleimhautgewebes (Epithel) der Bronchien führen. Die Veränderungen am Bronchial-gewebe sind nicht reversibel, d.h. nicht rückführbar oder heilbar. Eine Störung des Selbst-
reinigungsmechanismus der Bronchien resultiert aus dem Verbleiben von Sekret in den Aussackungen, welches die Entzündung verstärkt und (bakterielle) Infektionen begünstigt.

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Dyspnoe (Kurzatmigkeit)

Kurzatmigkeit oder Atemnot – im medizinischen Sprachgebrauch Dyspnoe – ist das unangenehme Gefühl, nur mit Mühe atmen zu können. Kurzatmigkeit wird je nach Ursache unterschiedlich erlebt und beschrieben.

Bei körperlicher Aktivität und in großer Höhe atmet man ganz normal etwas schneller und heftiger, was aber nur selten Beschwerden verursacht. Bei vielen Erkrankungen der Lunge und anderer Bereiche des Körpers ist auch im Ruhezustand die Atemfrequenz erhöht. Beispielsweise atmen Patienten mit Fieber generell schneller.

Bei einer Dyspnoe wird schnellere Atmung von dem Gefühl begleitet, nicht genug Luft zu bekommen. Betroffene haben das Gefühl, dass sie nicht schnell oder tief genug einatmen können. Sie stellen fest, dass es sie mehr Anstrengung kostet, den Brustkorb beim Einatmen auszudehnen oder die Luft beim Ausatmen auszustoßen. Außerdem können sie das unangenehme Gefühl bekommen, unbedingt einatmen zu müssen (Inspiration), bevor das Ausatmen (Exspiration) ganz abgeschlossen ist, und verschiedene weitere Empfindungen werden meist als ein Gefühl der Brustenge umschrieben.